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Archiv 2024

Internetplattform über Antisemitismus besteht seit einem Jahr: Am 27. März 2023 ging die Website www.spuren-sichtbar-machen.de online, um Beiträge über judenfeindliche Objekte im öffentlichen Raum zu sammeln und zu kommentieren. Die Website ist ein Projekt der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit (ada) sowie der Diakonie im Kreis Höxter. „Die Darstellung von Juden und dem Judentum in der christlichen Bildsprache hat eine lange Geschichte, die von antijüdischen Stereotypen geprägt ist“, erläutern die Initiatoren ihr Anliegen. „Im Laufe der Jahrhunderte haben sich zahlreiche Bilder und Symbole etabliert, die mit dem Judentum im Allgemeinen und Juden im Besonderen assoziiert werden. Diese Bilder und Symbole haben dazu beigetragen, antijüdische Ressentiments und Stereotype in christlich geprägten Gesellschaften zu tradieren und Pogrome gegen die jüdische Minderheit vom Mittelalter bis in die Neuzeit unter Berufung auf christliche Theologie zu legitimieren. Inakzeptabel ist, wenn Hassbotschaften unkommentiert bleiben. Jeder Form von Judenfeindlichkeit gilt es immer und überall zu widersprechen. Gerade wenn historische Objekte heute von vielen Menschen nicht mehr als judenfeindlich erkannt werden, ist es wichtig Ursprünge, Zusammenhänge und Folgen sichtbar zu machen.“ Daher möchte „spuren-sichtbar-machen.de“ judenfeindliche Darstellungen dokumentieren und ihren Kontext erklären.

 

Voll besetzt war heute Morgen das Bendix-Forum des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums. Nicht nur Schülerinnen und Schüler, auch zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten dem Vortrag von Katrin Himmler, Großnichte von Heinrich Himmler.

Die Politikwissenschaflterin referierte über ihre Familiengeschichte und ihren Großonkel,einer der mächtigsten und brutalsten Täter des Nationalsozialismus, der als hauptverantwortlicher Organisator des Holocaust gilt.

Fragen nach dem Weg Heinrich Himmlers an die Spitze des nationalsozialistischen Unrechtsstaates, aber auch danach, welche Folgen dies für die Familie Himmler bis heute hat, standen im Mittelpunkt des Vortrags von Katrin Himmler. In der anschließenden, lebendigen Diskussion wurden dann aber auch die Erkenntnisse, die man durch eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der eigenen Familie haben kann, besprochen. Außerdem zeigte die Politikwissenschaftlerin noch die Parallelen in der Strategie der Nationalsozialisten und der heutigen neonazistischen ‚Neuen Rechten‘ auf und appellierte an die Zuhörerinnen und Zuhörer, dieser gefährlichen politischen Bewegung kritisch zu begegnen.

„Vor 80 Jahren stand ich auf der Todesliste“, mit diesen drastischen Worten startete Eva Weyl ihren Vortrag am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium. Die heute 88-Jährige überlebte das KZ-Durchgangslager Westerbork und berichtete rund 150 Schülerinnen und Schülern von ihren Erfahrungen. Mit dabei war der Verein für Medienarbeit.
 

Mit beeindruckende Energie schilderte die 88-jährige Eva Weyl aus Amsterdam am letzten Freitag Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9, Q1 und Q2 im vollbesetzten Forum ihre Erinnerungen an die Zeit der Verfolgung ihrer Familie durch die Nationalsozialisten. Im Mittelpunkt stand dabei deren Zeit im niederländischen Konzentrationslager Westerbork, das die Familie wie durch ein Wunder überlebt hat. Das KZ Westerbork zeichnete sich dadurch aus, dass es den Gefangenen eine „heile Welt“ vorspielen wollte, um die Deportationen in die Vernichtungslager wie Ausschwitz ohne großen Widerstand zu ermöglichen. Nicht nur dieses teuflische System und die Schrecken, die die jüdische Bevölkerung damals erleiden musste, sondern auch Eva Weyls Blick nach vorne, ihre Botschaft an die Schüler, dass sie keine Schuld für die damaligen Ereignisse tragen, aber eine Verantwortung, dass so etwas nie wieder passiert, beeindruckte die Zuhörerschaft tief. So wird die Botschaft von Frau Weyl, dass sich die Schülerinnen und Schüler schon gegen Mobbing, aber auf jeden Fall gegen die Ausgrenzung von Minderheiten und die Einschränkung von Freiheiten durch einen wachen und kritischen Geist schützen müssen, noch lange in Erinnerung bleiben.

Quelle: https://avd.duelmen.org/

Gedenken an Hanau. Am 19. Februar ist es genau vier Jahre her, dass in Hanau ein Attentäter zehn Menschen tötete – angetrieben von Hass und Rassismus. In diesen Tagen erinnern verschiedene Gedenkveranstaltungen an den 19. Februar 2020. „Gedenktage sind wichtig“, sagt die Politikwissenschaftlerin Elke Gryglewski. Sie würden nicht nur an das konkrete Ereignis erinnern, „sondern auch wichtige Trauerrituale mit sich bringen“. Gleichwohl wirft die Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen kritisch ein: Eine Erinnerung an ein historisches Ereignis setze aber immer auch Wissen voraus. „Wenn ich nicht weiß, was passiert ist, kann ich auch keine Erinnerungskultur pflegen.“ Auch jüngeren und nachwachsenden Generationen müssten erst einmal eine Grundlage haben, um adäquat zu erinnern und gegebenenfalls auch zu trauern. „Ohne Wissen keine Erinnerungskultur“, so ihr Plädoyer.

Foto von Elke Gryglewski: Martin Bein - Uploader was Hajotthu at de.wikipedia - https://www.stiftung-ng.de/, CC BY-SA 4.0
Großes Bild: Jüdische Gemeinde Hanau; jg-hanau.de

Dülmener Heimatverein wird 100 Jahre alt.

Als am 18. Mai 1924 einige Dülmener Bürger nach einem Sonntagsspaziergang zur Gründungsversammlung eines künftigen Heimatvereins zusammenkamen, war unter ihnen auch der jüdische Unternehmer Jacob Leeser (1850-1927), der Vater des späteren Namensgebers der städtischen Realschule, Hermann Leeser. Darauf hat der heutige Heimatvereinsvorsitzende Erik Potthoff in dem Beitrag „Nicht nur Vergangenes im Blick“ von Claudia Marcy in der Dülmener Zeitung vom 17. Februar 2024 hingewiesen. Jacob Leeser, mit Pauline geb. Salomon (1865-1927) verheiratet und Vater von fünf Kindern, war ein angesehener Bürger Dülmens und gut vernetzt – nicht nur innerhalb der Heimatfreunde: Lange Jahre war er Stadtverordneter, Vorstandsmitglied des Kriegervereins, Mitglied des Allgemeinen Bürgerschützenvereins (1883 Bürgerschützenkönig), des Verbandes Großmünsterländischer Textilindustrieller; ebenso war er Mitglied der Gewerbesteuer-Kommission des Kreises Coesfeld und Aufsichtsratsmitglied des Gemeinnützigen Bauvereins. 35 Jahre lang stand er der Synagogengemeinde Dülmen vor. Seine Verdienste um Stadt und Staat wurden 1911 mit dem Preußischen Kronenorden gewürdigt. (Vgl. Karina Lehnardt: Der jüdische Friedhof in Dülmen, 1991, S. 34) Bis heute ist dem Dülmener Heimatverein das jüdische Erbe Dülmens bzw. die einschlägige Erinnerungsarbeit ein wichtiges Anliegen. „So wurde etwas in diesem Jahr eine Theateraufführung zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar gefördert“, heißt es in der aktuellen DZ.

Respekt und Anerkennung hat der Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn der im letzten Herbst erschienenen Publikation „Hier wohnte …“ entgegengebracht. In einem Brief an Pfarrer Markus Trautmann betont der Bischof, dass ihn der Band über die Schicksale von Jüdinnen und Juden der Stadt Dülmen stark beeindruckt habe. „Das ist mir zum Teil so nachgegangen, dass ich abends nicht in der Lage war, das zu lesen, weil es mich sehr stark berührt hat.“ Der Bischof würdigt die Leistung aller, die am Entstehen des Buchs beteiligt waren: „Welche Arbeit steckt dahinter, diesen Schicksalen nachzugehen, die vielen Einzelheiten zu prüfen, die heute noch daran erinnern können und sollten.“ Er ermuntert, nicht darin nachzulassen, „immer wieder daran zu erinnern, damit wir das Furchtbare nicht vergessen, das in unserem Land geschehen ist.“

Papst Franziskus hat am 2. Februar auf einen offenen Brief von rund 400 Jüdinnen und Juden geantwortet, die eine klare Verurteilung des Hamas-Terrorangriffs gefordert hatten. Seit den Ereignissen vom 7. Oktober sei das Heilige Land in eine Spirale nie da gewesener Gewalt geraten, schreibt Franziskus. "Es zerreißt mir das Herz, wenn ich sehe, was im Heiligen Land geschieht, durch die Macht von so viel Spaltung und so viel Hass."

Zum Bericht in der Zeitung "Die Tagespost" >>>

 

Foto Papst: Quirinale.it, Attribution, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=115828333

Vor 150 Jahren wurde Louis Pins geboren. 

Es war ein trauriger 50. Geburtstag für den Dülmener Viehhändler Louis Pins: Denn genau an diesem Tag, also am 4. Februar 1924, verstarb seine Ehefrau Fanny, geb. Bendix, im Alter von nur 45 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Da war wohl niemandem in seinem Umfeld nach feiern und gratulieren zumute. Und nun, genau 100 Jahre später? Auch den 150. Geburtstag von Louis mag man nicht direkt „feiern“. Wurde vor drei Jahren der 100. Geburtstag von Sophie Scholl „gefeiert“? Wird in fünf Jahren der 100. Geburtstag von Anne Frank „gefeiert“. Vielleicht sollte man eher sagen: Das Leben eines Menschen bzw. diesen Menschen selbst kann man – und sollte man – anlässlich eines „runden“ Geburtstages würdigen und mit Respekt in Erinnerung rufen. Denn wir wissen heute, wie belastend die letzten Lebensjahre (seit Ende Januar 1933) und erst recht die letzten Lebenstage (seit Anfang Juni 1939) für Louis Pins waren.

Aus diesen letzten Tagen, nämlich aus dem Verhörprotokoll der Hamburger Zollfahndung, stammen aus  seinem eigenen Munde ein paar schmale Hinweise zu seinem Leben: „Ich bin am 4.2.1874 geboren. Von meinem 6. bis zum 14. Lebensjahr besuchte ich die Schule (Volksschule), von da kam ich zu meinem Vater ins Geschäft (Viehgeschäft). Von meinem 17. Lebensjahr an war ich selbständig.“ Als selbständiger Viehhändler war Louis Pins durchaus erfolgreich und konnte ein gewisses Vermögen ansparen. Jahrzehnte später begründeten diese Rücklagen seine Hoffnung, mit seiner zweiten Ehefrau Jenny und Tochter Johanna seine Auswanderungspläne zu beschleunigen. Vergebens. Die Zollfahndung wurde auf ihn aufmerksam und belangte ihn wegen „Devisenvergehen“; er kam in Gestapohaft, wo er sich am 12. Juni 1939 das Leben nahm. Sein Grab befindet sich bis heute auf dem jüdischen Teil des Hamburger Friedhofs Ohlsdorf. – Da ist uns nicht zum „feiern“ zumute, Geburtstag hin oder her. 

Und doch: Wir sollten nicht vergessen, dass es für die allermeisten der ausgegrenzten, verfolgten und ermordeten deutschen Juden ja auch gute Zeiten gab, in denen sie fest im gesellschaftlichen Leben integriert und anerkannt waren. Umso unbegreiflicher war ja dann nach 1933, wie plötzlich (oder genauer: nach und nach) die öffentliche Stimmung sichgegen sie wendete. Auch die Familie Pins dürfte sich lange Zeit als etabliert empfunden und in Dülmen respektiert gewähnt haben, fälschlicherweise und viel zu lange – denn am Ende waren ihre Ausreisepläne eigentlich schon zu spät. Es grenzt an ein Wunder, dass Jenny und Johanna nach Louis‘ Tod noch nach Uruguay emigrieren konnten und im Februar 1941 Montevideo erreichten. Wenn schon nicht mit Blick auf Louis, so doch gegenüber seiner Frau und Tochter, möchte man sich aus ganzem Herzen wünschen, was eine andere Dülmener Jüdin einmal geäußert hat: Helga Becker-Leeser, die ebenfalls ihren Vater durch Suizid verlor und dann durch die Flucht ins Ausland überlebte, äußerte einmal in einem Gespräch gegenüber Schülerinnen und Schülern der Dülmener Hermann-Leeser-Schule: „Man muss auch mal über etwas hinwegleben können…“ Das meint wohl, dass ein Mensch – in diesem Falle: als  Angehöriger und Überlebender – irgendwann wieder zum Lebensmut zurückfindet, ja noch mehr: zur Lebensfreude! Wie gesagt: Das möchte man, das muss man sich doch wünschen – das dies schlussendlich so gewesen sein mag … Und dann würde „Gratulation“ vom lateinischen Wortstamm „gratia“ her passen: Gnade, Gunst, Dank.

Das Dülmener Stadtarchiv hat uns freundlicherweise die Sterbeurkunde der Fanny Pins, geb. Bendix (Stadt Dülmen, Nr.11/1924) vom 4. Februar 1924 >>> sowie einen Auszug aus dem Verzeichnis der Trauungen und Geburten jüdischer Glaubensangehöriger Dülmener aus den Jahren 1872 - 1920 (Stadt Dülmen, Bj 20) bzw. den Eintrag der Geburt von Louis Pins am 4. Februar 1874 >>> zur Verfügung gestellt. Dafür frohen Dank!

Der diesjährige Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen (WGT) des Kreises Coesfeld findet am 1. März 2024 um 15.00 Uhr in St. Viktor in Dülmen statt. Hierzu ist auch ein Gebetsheft vorbereitet worden, das in einer Auflage von 550.000 Exemplaren in ganz Deutschland verteilt wird. Dieses Gebetsheft wurde angesichts der aktuellen Situation des Gaza-Krieges verändert: Es handelt sich um eine Überarbeitung der ursprünglichen Fassung, die noch vor dem 7. Oktober 2023 erstellt worden ist, also vor dem Terror-Angriff der Hamas auf israelische Staatbürger. Da sich der diesjährige WGT mit der Situation von Frauen in Palästina befasst, war die palästinensische Künstlerin Halima Aziz um ein Bildmotiv gebeten worden – das eigentlich auf Plakaten, Postkarten und Einladungsflyern und natürlich auf dem Gebetsheft verwendet werden sollte. Da sich jedoch Halima Aziz nach den Terroranschlägen vom 7. Oktober klar mit Hamas solidarisiert hat, wurde dieses Motiv jetzt aus dem Verkehr gezogen. Darüber hinaus hat sich das deutsche WGT-Komitee vorbehalten, gewisse Textpassagen umzuformulieren bzw. zu ergänzen.

Gegenüber dem Dülmener Organisationsteam hat Pfarrer Markus Trautmann dessen Bitte entsprochen und einige kritische Hinweise zusammengestellt:

  1. Auf S. 19 heißt es: „Die Staatsgründung Israels 1948 schaffte für Juden und Jüdinnen einen sicheren Zufluchtsort, für Palästinenser und Palästinenserinnen hatte sie vielfach Vertreibung und Verlust von Heimat zur Folge.“ – Hierzu eine Klarstellung: Am 29. November 1947 stimmten in der damaligen Vollversammlung der Vereinten Nationen 33 Staaten (einschließlich USA und UdSSR) für die Gründung eines Staates Israel im bisherigen britischen Mandatsgebiet; eine Minderheit von 13 Ländern stimmte dagegen. Neben dem jüdischen Staat sollte nach dem Willen der UNO auch ein arabischer Staat gegründet werden. Als nach Abzug der britischen Truppen am 14. Mai 1948 der Staat Israel ausgerufen wurde, erklärten noch am selben Tag fünf arabische Staaten (Libanon, Jordanien, Syrien, Irak, Ägypten) dem neuen Staat den Krieg und schworen, „die Juden ins Meer zu treiben“. Gemäß dem Völkerrecht wehrte sich Israel gegen die Angreifer, mit Erfolg.Lediglich Jordanien und Ägypten haben zwischenzeitlich mit Israel Frieden geschlossen; die übrigen arabischen Akteure einschließlich der Palästinenser haben ihrem Vernichtungswillen gegen Israel bis heute nicht abgeschworen: In diesem Umstand haben „Vertreibung und Verlust von Heimat“ von Teilen der palästinensischen Bevölkerung ihre Ursache. Dass die gesamte arabische Welt die Palästinenser in ihrem Flüchtlingsstatus und -elend belässt, wäre ein eigenes Thema. Zugleich gilt es aber zu betonen, dass außerhalb der arabischen Einflusssphäre, nämlich innerhalb Israels, auch Palästinenser erfolgreich als israelische Staatsbürger integriert sind.
  2. Auf S. 17 lesen wir: „Wir beten für alle, die seit dem 7. Oktober 2023 in Israel und Palästina in unvorstellbarem Ausmaß unter Terror, Not und Krieg und sexualisierter Gewalt leiden.“ – Mit „sexualisierter Gewalt“ sind doch wohl Vergewaltigungen gemeint: Diese gab es allein in Israel, nicht in Palästina. Richtig ist, dass Hamas-Terroristen mit beispielloser Brutalität auch palästinensische Frauen und Beduininnen vergewaltigt und abgeschlachtet haben, aber eben auf israelischen Boden. Kein israelischer Soldat hat palästinensische Frauen vergewaltigt. Es ist eine schreckliche Tatsache, dass in Kreisen der internationalen Frauenrechtsbewegung (etwa „MeToo“) das Leid an jüdischen Frauen so oft keine Anerkennung findet; daher diese Klarstellung.
  3. Da, wo die einleitenden Texte vom deutschen WGT-Komitee verantwortet werden, wird mit Vorliebe das „Gendersternchen“ verwendet. Dazu folgender Hinweis: Rat und Verwaltung der Stadt Dülmen haben vor einiger Zeit auf das Votum unserer Gleichstellungsbeauftragten hin entschieden, das Gender-Sternchen zu vermeiden: Es stellt bei mangelnder Lesekompetenz (zumal bei Kindern und Migranten oder Menschen mit Behinderung) eine nicht zu unterschätzende Hürde dar, ganz zu schweigen von den Tücken der digitalen Übersetzungsprogramme für Sehbehinderte und Geflüchtete. Uns als Kirche sollte Inklusion wie auch Integration im Alltag sehr wichtig sein, wir sollten gerade als kirchliche Akteure jede „Sondersprache“ vermeiden.

Die Hinweise wollen in keiner Weise in Abrede stellen, dass der jährliche Weltgebetstag der Frauen sowohl ökumenisch wie auch interkulturell eine großartige und sehr wichtige Initiative darstellt – weltweit wie auch bei uns vor Ort. Auch das genannte Gebetsheft atmet diesen Geist der Verständigung! Wir freuen uns auf möglichst viele Teilnehmerinnen in St. Viktor und auf den anschließenden Empfang im einsA!

StViktor

Auf jüdische Spuren
in Dülmener Haushalten

„Da sagte Jesus zu ihnen: Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“ (vgl. Mt 13,52) Fast jeder Mensch sammelt irgendwas – mehr oder weniger bewusst. Zumindest haben wir alle schon einmal irgendein Andenken aufbewahrt und halten es in Ehren. Im Folgenden werden zehn Dülmener Personen vorgestellt, die uns einen kleinen „Schatz“ aus dem Heiligen Land bzw. aus dem Judentum vorstellen. 

Synagoge

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Dr. Gerard Jentgens

Dr. Gerard Jentgens

Archäologe

Oberirdische Zeugnisse der über 1200jährigen Geschichte Dülmens sind durch den Zweiten Weltkrieg fast völlig ausgelöscht. Ganz anders aber verhält es sich mit dem archäologischen Bodenarchiv: Unter unseren Füßen liegt hier noch ein besonderer Schatz an Erinnerungen. Mit der geplanten Erinnerungsstätte an die Familie Pins bliebe erstmals in Dülmen ein Teil dieses unterirdischen Geschichtsbuchs dauerhaft sichtbar erhalten.